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Job-Angst in Deutschland? Wer um seinen Arbeitsplatz fürchten muss

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Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal geschrumpft, viele Großkonzerne haben neue Sparprogramme angekündigt

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Wenn die Konjunktur schwächelt, sind es eben diese Menschen, deren Jobs als erstes abgebaut werden. Daraus ergibt sich auch die Reihenfolge der Branchen: Bau, Handel, Autos und Industrie sind wesentlich stärker von der Konjunktur abhängig als Dienstleister. Zudem stecken im Dienstleistungswesen viele Berufe mit starken Zukunftschancen, etwa in der IT oder bei derzeit händeringend gesuchten Ärzten und Pflegern, die aus aufgrund des demographischen Wandels immer mehr braucht. Auch in vielen IT-Berufen, besonders den hochqualifizierten, herrscht nach einer Auswertung der Job-Plattform Indeed ein großer Mangel.

 

Einen rasanten Anstieg der Arbeitslosenzahlen erwartet die Bundesagentur (BA) für die nahe Zukunft nicht. Das Barometer, mit dem die BA verschiedene Frühindikatoren zusammenfasst, stieg um August leicht auf 100,9 Punkte. 100 ist dabei der Schwellwert zwischen voraussichtlich steigenden oder sinkenden Arbeitslosenzahlen. Aktuell herrscht also sogar leichter Optimismus. Die BA sieht keine „kurzfristigen, großen Risiken“ für den Arbeitsmarkt. Das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Institutes hingegen zeigt eher leichten Pessimismus. Es wird anhand von Umfragen auf einer ähnlichen 100er-Skala ermittelt und sank im August auf 94,8 Punkte. Das deutet daraufhin, dass eine Mehrheit der Unternehmen eher mit Personalabbau liebäugelt denn mit Aufbau.

 

Aber: Personalabbau muss nicht immer mehr Arbeitslose bedeuten, genau wie die Zahlen zum Stellenabbau in Unternehmen meist über die tatsächliche Lage hinwegtäuschen. Wenn etwa ZF Friedrichshafen angibt, 14.000 Arbeitsplätze streichen zu wollen, dann fallen diese nicht augenblicklich weg und die bisherigen Mitarbeiter werden auch nicht entlassen. Fast immer gehen solche Sparprogramme über mehrere Jahre und beruhen darauf, Stellen, die durch Kündigungen und angehende Rentner freiwerden, nicht mehr neu zu besetzen. Oft kümmern sich die sparenden Unternehmen auch darum, Mitarbeiter aktiv in andere Stellen im eigenen oder bei anderen Unternehmen zu vermitteln, so dass im Saldo kein Arbeitsloser hinzukommt.

So kann auch Volkswagen nicht einfach Mitarbeitern beliebig kündigen, um die eigene Blanz aufzupolieren. Betriebsbedingte Kündigungen sind in Deutschland nur erlaubt, wenn ein Unternehmen nachweisen kann, dass ein Arbeitsplatz dauerhaft wegfällt. Bei Werksschließungen wäre das tatsächlich erlaubt, diese wollen Betriebsrat, Gewerkschaften und das Land Niedersachsen aber verhindern.

Quelle: Focus.de 

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