Arbeitsgruppen

Ein funktionierender Arbeitsmarkt ist für jedes Unternehmen in Rumänien von zentraler Bedeutung. Der Rechtsrahmen rund um das Thema Arbeitsrecht ist dabei ein sehr wichtiges Element. Deshalb haben wir mit der Arbeitsgruppe Arbeitsrecht ein entsprechendes Forum für Austausch und Informationen für unsere Mitglieder geschaffen. Themen wie die Einführung des Kurzarbeit-Modells (nach deutschem Vorbild), Telearbeit, Mindestlohn, administrative Vorgänge, die digital umgestellt werden sollten und die Entwicklungen im Bereich des sozialen Dialogs (Tarifrecht/kollektives Arbeitsrecht) werden in der Arbeitsgruppe diskutiert und mit Vertretern von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften ausgetauscht.

Der Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe ist von zentraler Bedeutung für wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens, insbesondere vor dem Hintergrund der beachtlichen EU-Fördermittel, die Rumänien zur Verfügung stehen und die größtenteils durch die öffentliche Hand in den Ausbau der Verkehrs-, Umwelt-, Energie-, Digital- und Gesundheitsinfrastruktur gehen. Ein transparenter und fairer Gesetzesrahmen zur öffentliche Auftragsvergabe, sowie effiziente und fachlich versierte Verwaltungen sind häufig das „Nadelöhr” für erfolgreiche Auftragsvergaben und Umsetzungen von öffentlichen Investitionsprojekten, die häufig maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit Rumäniens beeinflussen. Deutsche Unternehmen besitzen in vielen Bereichen Technologie-Führerschaft und können somit zur digitalen, nachhaltigen Entwicklung Rumäniens beitragen. 

Die Mitglieder Arbeitsgruppe Bau und Vergabepraxis kennen die Herausforderungen in diesem Bereich und tragen durch ihre Lösungsvorschläge und den Gedankenaustausch mit den Ministerien, Verwaltungen und politischen Entscheidungsträgern dazu bei, dass Rumänien ein wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort bleibt.

Die Verfügbarkeit von Fachkräften ist insbesondere für die deutsche Wirtschaft in Rumänien, die rund 250.000 Arbeitnehmer (direkt) beschäftigt, ein zentrales Anliegen. Die duale Berufsausbildung ist ein Erfolgskonzept zur Sicherstellung von Fachkräften – bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Notwendigkeit der fortlaufenden Weiterentwicklung der beruflichen Anforderungen. Die verschiedenen Arbeitskreise der AHK Rumänien zum Thema der dualen Berufsausbildung schaffen für die zahlreichen AHK Mitglieder, die bereits erfolgreich in Rumänien duale Berufsausbildung praktizieren, einen sehr wertvollen Austausch über Best-Practices und formulieren zugleich Verbesserungsvorschläge an den bestehenden Bildungsgesetzesrahmen und auch ganz konkret für die verschiedenen öffentlichen Verwaltungen auf nationaler und regionaler/lokaler Ebene. 

Neben der Quantität geht es hierbei vor allem darum die Qualität der beruflichen Bildung in Rumänien zu erhöhen. Ansatzpunkte sind die Ausstattung der Schulen (Lehrmittel, Werkstätten etc.), Weiterbildungsmaßnahmen für Lehrer, Unterstützungs-maßnahmen für Unternehmen, Berufsberatung für Schüler u.v.m.

Weitere Information über unsere Aktivitäten zum Thema Duale Berufsausbildung finden Sie hier.

Nicht zuletzt seit der sogenannten Energiewende in Deutschland oder dem Green Deal der EU, spielt die Energiepolitik eine entscheidende Rolle, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandort zu bestimmen. Rumänien verfügt über einen breiten Energiemix aus Erneuerbaren Energien, Wasserkraft, Atomenergie und fossilen Energieträgern. Deutsche Unternehmen aus dem Energiesektor sind in Rumänien gut aufgestellt und bringen ihr Know-How und ihre Technologie aktiv in den "grünen" Transformationsprozess in Rumänien ein.

Weitere Informationen über die Aktivitäten der AHK Rumänien zum Thema Energieeffizienz und Erneuerbare Energie finden Sie unter www.econet-romania.ro. 

Die wirtschaftlichen Potenziale Rumäniens im Bereich der Landwirtschaft und den nachgelagerten Wertschöpfungsketten sind vielfältig. Zahlreiche deutsche Unternehmen sind in diesem Bereich in Rumaenien präsent. Rumänien verfügt über die sechstgrößten landwirtschaftlich genutzten Flächen in der EU. Nichtsdestotrotz bestehen aber auch zahlreiche strukturelle Herausforderungen wie zum Beispiel: 

• Zerstückelung der landwirtschaftlichen Flächen, 
• in einigen Regionen des Landes ungeklärte Eigentumsverhältnisse, 
• unzureichende Bewaesserungssysteme bzw. -infrastruktur,
• eine teilweise schwache Finanzkraft der landwirtschaftlichen Betriebe mit entsprechenden Folgen auf die Ausstattung an Betriebsmitteln, 
• die Verfügbarkeit von Fachkräften bzw. von Know-How über moderne Technologien, insbesondere vor dem Hintergrund einer voranschreitenden Digitalisierung (hierunter fällt auch die Thematik Präzisionslandwirtschaft, mit dem Ziel die Produktivität zu steigern), 
• die Problematik rund um  den Generationswechsel sowie 
• die Bedeutung und Effekte der klimatischen Veränderungen und die Auswirkungen des Green Deals auf die Landwirtschaft in Rumänien. 

Diese und andere Themen werden in unserer Arbeitsgruppe diskutiert und an Lösungsvorschlägen - auch mit Best Practices aus Deutschland - gearbeitet.

Die Arbeitsgruppe im Bereich Lebensmitteleinzelhandel bietet den in diesem Sektor tätigen AHK-Mitgliedern die Möglichkeit, zu konkreten Gesetzesinitiativen Stellung zu beziehen. Ein wichtiges Anliegen dieser Gruppe ist es darüber hinaus, die Wertschöpfung in Rumänien von der Erzeugung bis hin zur Vermarktung zu erhöhen.

Einen bedeutenden Beitrag zur Steigerung der Vorhersehbarkeit der Wirtschaftspolitik eines Landes hängt von der Gestaltung und Weiterentwicklung der Steuergesetzgebung ab. Die Arbeitsgruppe Steuerrecht diskutiert und beschäftigt sich mit den aktuellen Themen der Steuergesetzgebung in Rumänien. Zentrales Anliegen der Arbeitsgruppe ist es, zu einer transparenten und effiziente Beziehung zwischen Privatwirtschaft und nationalen Steuerbehörden beizutragen.

Die Herausforderungen im Bereich Umwelt sind in Rumänien mannigfaltig und sie bekommen durch den Green Deal eine weitere Dimension mit Blick auf den Handlungsbedarf. Grundlegendes Ziel der Arbeitsgruppe Umwelt ist es, die Recyclingquoten in allen Bereichen deutlich zu erhöhen und zirkulaere Systeme insbesondere auf regionaler/lokaler Ebene zu implementieren. Es fehlt in Rumänien häufig an Know-How und entsprechender Technologie. 

Die Arbeitsgruppe setzt sich unter anderem dafür ein, dass das „Pay as you throw”-Prinzip etabliert wird und nimmt zu verschiednenen Gesetzesvorhaben Stellung. Weitere Information über unsere Aktivitäten zum Thema Umweltmanagement finden Sie unter www.econet-romania.ro. 

Unsere regelmäßigen Treffen mit AHK-Mitgliedsunternehmen aus dem Bereich R&D und Innovation bieten eine wichtige, themenspezifische Dialog- und Austauschplattform. Es werden verschiedenste Themenfelder mit dem Ziel diskutiert, verbesserte Rahmenbedingungen für den R&D Standort Rumänien zu schaffen, um somit den Anteil von Forschung und Entwicklung an der Gesamt-Brutto-Wertschöpfung zu erhöhen. 

Attraktive Rahmenbedingungen sind von strategischer Bedeutung, um den Übergang von einem ehemals stark „verlängerten Werkbank“-lastigen Standort hin zu einem dynamischen, innovationsgetriebenen Standort zu vollzuziehen. Dass Rumänien ein gutes Potenzial für Forschung und Entwicklung nicht nur auf Grund des Wissensstands der verfügbaren Arbeitskräfte und des landesweit gut aufgestellten universitären Systems bietet, wird dadurch deutlich, dass viele deutsche Unternehmen ihre R&D Aktivitäten in Rumänien ausbauen. Nichtsdestotrotz bestehen bislang nicht ausgeschöpfte Kooperations- und Verbesserungspotenziale wie zum Beispiel hinsichtlich der Zusammenarbeit von Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen zu verschiedensten Forschungs- und Innovationsthemen im Bereich vom EU-geförderten Projekten oder auch hinsichtlich der steuerlichen Rahmenbedingungen

Seit vielen Jahren unterhält die AHK Rumänien gute bilaterale Beziehungen zur Republik Moldau und ist im Rahmen der deutschen Außenwirtschaftsförderung seit 2020 offiziell beauftragt, die deutsch-moldawischen Wirtschaftsbeziehungen zu fördern. Im Zuge des zunehmenden Interesses an der Republik Moldau haben wir im November 2023 ein neues Advocacy-Projekt gestartet, die Moldova Business Platform. Zweck dieser Initiative ist es, AHK-Mitgliedsunternehmen, die in der Republik Moldau tätig sind oder daran interessiert sind, regelmäßige Treffen zum Austausch von Best Practices zu bieten und aktuelle Wirtschaftsinformationen zur Verfügung zu stellen.