Bukarest (ADZ) - Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat ihre Wachstumsprognose für die rumänische Wirtschaft im laufenden Jahr von 3,2 Prozent im Mai auf nur noch 1,4 Prozent gesenkt; 2025 wird ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,6 Prozent erwartet. Entsprechend einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Entwicklungsbank schlägt sich die schwache Auslandsnachfrage weiterhin negativ auf die Industrie nieder – das Wachstum von lediglich 2,1 Prozent von 2023 wird ebenfalls auf die nachlassende externe Nachfrage zurückgeführt – und der IT-Sektor entwickelt sich im Einklang mit globalen Trends ebenfalls langsamer.
Gestützt wird das Wirtschaftswachstum durch öffentliche Investitionen, reale Lohnsteigerungen – einschließlich des Mindestlohns – haben insgesamt die Nachfrage gestützt, obwohl mit 5,8 Prozent im Juli 2024 Rumänien EU-weit die höchste Inflationsrate hatte. Zusätzlich hat die Rumänische Notenbank (BNR) im Sommer dieses Jahres begonnen, die Zinspolitik zu lockern.
Besorgt zeigt sich die EBWE aufgrund des Haushaltsdefizits, welches vom Fiskalrat für das laufende Jahr auf 8 BIP-Prozent geschätzt wird, und mahnt an, dass Verzögerungen bei der Abrufung von EU-Geldern die Wachstumsperspektiven senken könnte.