Der deutsche Onlinehandel verzeichnet im dritten Quartal eine leichte Erholung. Mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent schloss der Markt fast zum Vorjahreswert auf. Marktplätze und die Kategorien Bekleidung und täglicher Bedarf trugen wesentlich dazu bei.
Der deutsche E-Commerce-Markt zeigt im dritten Quartal 2023 Anzeichen einer Stabilisierung. Laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro. Dies führte dazu, dass das Defizit aus dem schwachen Jahresstart nahezu ausgeglichen wurde. Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des bevh, beschreibt den Trend als vielversprechend: „Das Wachstum ist klein, aber es zeigt, dass der Erholungstrend im Onlinehandel weitergeht und die Umsätze nicht weiter fallen.“
Besonders stark entwickelte sich das Sortiment „Bekleidung“, das im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent zulegte. Auch die Kategorie „Täglicher Bedarf“ zeigte ein Plus von 3,7 Prozent, insbesondere dank des signifikanten Wachstums von 9,9 Prozent im Bereich Tierbedarf. Während Lebensmittel ebenfalls gefragt waren, stagnierte der Drogeriebedarf. Weitere positive Entwicklungen gab es bei Heimtextilien und Haushaltsgeräten, während Freizeitprodukte wie Spielwaren und Hobbyartikel keinen Zuwachs verzeichneten. Am schlechtesten schnitt das Cluster „Unterhaltung“ ab, das einen leichten Rückgang von 0,8 Prozent hinnehmen musste. Einzig Medikamente verzeichneten mit 11 Prozent ein zweistelliges Wachstum.
Neben Warenverkäufen nahmen auch digitale Dienstleistungen wie Reisen und Kulturangebote zu. Diese wuchsen um 5,9 Prozent auf insgesamt 3,35 Milliarden Euro im dritten Quartal. Damit erreichte dieser Bereich im Jahresverlauf beinahe die 10-Milliarden-Euro-Marke.
Die Entwicklungen verdeutlichen, dass Marktplätze erneut stark profitieren. Hier stieg der Umsatz um 7,2 Prozent, was 53,4 Prozent des gesamten E-Commerce-Umsatzes entspricht. Rückläufig waren hingegen die Erlöse bei reinen Onlinehändlern und stationären Händlern, die ein Minus von 5,3 bzw. 6,1 Prozent verzeichneten. Wiederbelebung erfuhr der Direktverkauf von Herstellern (D2C), der ein Plus von 6,6 Prozent aufweist.